Wie umgehe ich die Fallstricke bei der Auswahl eines oder einer Interimmanagerin?

Punkt 1:
Gendern, denn es kommen zunehmend Interimsmanagerinnen zum Einsatz.

Von einem Interimsmanager (m, w, d) wird erwartet, dass er oder sie keine Zeit für die Einarbeitung verschwendet, sondern in der Lage ist, sich sofort auf die zentralen Fragen und Fakten zu konzentrieren. Die sonst üblichen ersten 100 Tage als Eingewöhnungs- und Einarbeitungszeit entfallen in der Regel – kein Wunder, denn die meisten Interimmanagements dauern insgesamt nur 3-4 Monate!

Die Herausforderungen im Interimmanagement sind nicht unterschätzen.

Punkt 2:
Worauf sollte man achten, wenn man ein Management auf Zeit sucht oder ein solches  anbietet?

Die Person für ein Interimmanagement sollte selbstbewusst und erfahren sein. Sie benötigt die Gabe, sich schnell in neue Situationen einzufinden und gut mit Menschen kommunizieren zu können. Das Unternehmen, das eine Managementposition vorübergehend besetzen muss, hat eine hohe Verantwortung, denn meist geht es um nichts weniger als die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden. Entsprechend wichtig sind Branchenerfahrung und Durchsetzungsvermögen auf

Seiten der interimistischen Besetzung. Wir alle wissen: Es müssen auch unbequeme Entscheidungen gefällt und mitgeteilt werden.

Punkt 3:
Neben dem Fachknowhow, welches sich auch im Lebenslauf spiegelt, ist bei der Auswahl des Interimsmanagements auch das, was umgangssprachlich gerne als „Bauchgefühl“ bezeichnet wird, nicht zu unterschätzen. Menschen verstehen sich untereinander auch auf unbewussten Ebenen und die Frage, ob diese Person zur – ggf. neu zu formierenden – Unternehmenskultur passt, kann gar nicht hoch genug aufgehängt werden. Und dies entscheidet sich auch auf der menschlichen, nicht nur der fachlichen Ebene. Ein weiterer essenzieller Punkt ist die Vertrauensbasis. Vertrauen baut sich mit der Zeit auf – doch genau diese fehlt normalerweise im Interimsmanagement, denn hier muss schnell gehandelt werden! Im Idealfall sagen Bauch und Kopf „Ja!“ zur Entscheidung für genau diesen Menschen als Interimmanager oder -managerin.

Ein/e Interimmanager/-in sollte in dieser Position keinen finanziellen Druck empfinden, um die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen treffen zu können und auch, um mit entsprechendem Engagement vorzugehen. Das Interimsmanagement sollte mit freiem Kopf unter Hochdruck arbeiten können. Die Auftraggebenden müssen in der Lage sein, Aufgaben und Erwartungen konkret zu kommunizieren.

Persönliche Kompetenz, Charisma und Einfühlungsvermögen sind essenzielle Grundlagen in der Tätigkeit eines Interimmanagers (m, w, d). Dazu kommt die Fähigkeit, sich schnell in das Unternehmen einzufinden und die Ziele der Unternehmensführung zu realisieren. Motivieren, Lust auf Veränderungen zu machen und das Positive hervorzuheben sind weitere essentielle Aufgaben im Rahmen des Interimmanagements. Veränderungen werden am besten vollzogen, indem das komplette Team an einem Strang zieht. Gutes Gelingen!